Wer wir sind

Wir sind ein Zusammenschluss von Menschen, die sich (herrschafts-)kritisch mit Recht, Gesellschaft und rechtspolitischen Fragestellungen auseinandersetzen und die neben rechtspolitischem Interesse auch ein gewisses Vorwissen in diesem Bereich mitbringen. Neben Studierenden sind bei uns Unibeschäftigte, Referendar*innen und Praktiker*innen vertreten. Wir bezeichnen uns als linke Gruppierung. Das heißt für uns, dass es in der Gruppe einen Konsens gegen Rassismus, Antisemitismus, LGBTQI*-Feindlichkeit und Ableismus sowie für Feminismus, Herrschaftskritik, Antifaschismus, Antisexismus und Antinationalismus gibt. Wir empfinden Diskurs und Differenz innerhalb der Gruppe als positiv; ihre Grenze findet diese Pluralität aber in jeder Form von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit.

Wir wollen durch Bündelung unserer unterschiedlichen Kenntnisse, Potenziale und Fähigkeiten ein Forum für Vernetzung von ähnlich interessierten Menschen schaffen, die aus verschiedenen Kontexten kommen und damit unserem Ohnmachtsgefühl bezüglich aktueller Geschehnisse und Veränderungen in der Gesellschaft in emanzipatorischer Weise etwas entgegensetzen. Wir wollen damit einen Raum schaffen, in dem rechtskritische Arbeit in NRW begonnen und weitergeführt werden kann. Unser Ziel ist dabei sowohl die Auseinandersetzungen in der Gruppe über (rechts-) politische Themen als auch Wirken nach außen. Wir wollen in verschiedenen Formen öffentlich auf gesellschaftliche Missstände aufmerksam machen sowie Einfluss auf politische und gesellschaftliche Prozesse und Akteure nehmen. Unsere Aktionsformen sind dabei stets von den Themen abhängig, mit denen wir uns beschäftigen. Sie reichen von rein internen Formaten (wie z.B. Lesekreisen) über diskursive Mittel (wie Stellungnahmen, Publikationen, Arbeitsgruppen, Vorträge oder Veranstaltungen) zu Aktionen auf der Straße (z.B. Demonstrationen und Demo-Beobachtung, Prozessbeobachtung). Wo es möglich ist und uns sinnvoll erscheint, schließt dies auch juristische Methoden (z.B. Verfassungsbeschwerde) mit ein. Unser Vorgehen wird dabei im Konsens beschlossen.

Gleichzeitig wollen wir politische Kämpfe anderer Gruppen mit juristischer Expertise unterstützen und dieses Wissen auch an Außenstehende vermitteln. Wir freuen uns, dabei mit Gruppen und Menschen zusammenzuarbeiten, die sich mit unserem Selbstverständnis identifizieren können und unser Interesse teilen, juristische Inhalte und Themen kritisch zu analysieren und der Erzählung vom vermeintlich neutralen, unpolitischen Recht etwas zu entgegnen. Uns ist bewusst, dass durch Recht auch Herrschaftsverhältnisse reproduziert werden. Wir sehen aber auch das subversive Potenzial von kritischer Arbeit mit Recht, Herrschaftsverhältnisse in Frage zu stellen sowie Veränderungen voranzubringen und wollen dieses für unser Handeln nutzbar machen. Wir handeln dabei vorwiegend in NRW, mit Wirkung und Ausstrahlung aber auch darüber hinaus. Bei länderübergreifenden Themen streben wir eine Vernetzung mit Gruppen auch bundesweit an.